Vorsicht vor dem Riesen-Bärenklau

Den Riesen-Bärenklau sollte man nicht ungeschützt berühren, sonst drohen schwere Hautschäden. Foto: Markus Orf/Landratsamt Unterallgäu

Pflanze breitet sich im Unterallgäu aus – Kontakt kann zu schweren Hautschäden führen

Der Riesen-Bärenklau ist im Unterallgäu auf dem Vormarsch. Der Unterallgäuer Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Markus Orf, warnt deshalb eindringlich davor, die imposante Staude ungeschützt zu berühren. Dies kann – in Verbindung mit Sonnenlicht – schwere Verbrennungen hervorrufen. Dennoch oder gerade deshalb sollte der Riesen-Bärenklau laut Orf mit geeigneter Schutzausrüstung bekämpft werden.

So sollte man die Haut dabei vollständig bedecken und auch Handschuhe und eine Schutzbrille mit seitlichem Schutz nicht vergessen. „Am besten führt man die Arbeiten bei bedecktem Himmel oder am Abend durch“, sagt Orf. „Dann ist die Sonnenstrahlung geringer und das Risiko niedriger, dass die Haut mit dem Pflanzensaft reagiert, falls man trotz Schutzkleidung etwas davon abbekommt.“ Spritzgefahr bestehe vor allem, wenn man die Pflanze mit der Motorsense abmäht. Deshalb sollte man das lieber bleiben lassen, so Orf.

Richtig bekämpfe man den Riesen-Bärenklau zum Beispiel so: Den oberen Teil der Wurzel, den „Vegetationskegel“, etwa zehn bis 15 Zentimeter unter der Erdoberfläche mit dem Spaten abstechen. Die abgetrennte Wurzel und eventuelle Blüten- und Samenstände über die Restmülltonne entsorgen oder verbrennen. Der untere Wurzelteil verrottet im Boden. An der Vermehrung hindert man die Pflanze, indem man die Blüten- oder Samenstände abschneidet und diese ebenfalls verbrennt oder in die Mülltonne wirft.

Wer die Pflanze doch aus Versehen mit der bloßen Haut berührt hat, der sollte die betreffende Stelle schnellstmöglich mit Wasser und Seife abwaschen und sie nicht der Sonne aussetzen. Denn: Hautreaktion wie Rötungen, Juckreiz und Blasen bis hin zu schweren Verbrennungen können vor allem in Kombination mit Sonnenlicht auch Tage später noch auftreten. Kommt es zu größeren Hautreaktionen oder Beschwerden wie Brennen oder Schmerzen, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Fakten zum Riesen-Bärenklau

  • Der Riesen-Bärenklau kam im 19. Jahrhundert als Zierpflanze aus dem Kaukasus nach Europa. Wegen seiner Größe von zwei bis vier Metern wird er auch Herkulesstaude genannt. Charakteristisch für die Pflanze sind auch der kräftige rotgesprenkelte und behaarte Stengel, die mehrteiligen großen Blätter und die bis zu 50 Zentimeter großen weißen Blüten-Dolden.
  • Der Riesen-Bärenklau wächst etwa an Straßenrändern, Bahnlinien und Gewässern, auf Waldlichtungen, brachliegenden Flächen, in Gärten oder in Parks.
  • Er vermehrt sich über seine zahlreichen Samen, die vor allem über Gewässer oder den Verkehr verbreitet werden. Ausgewachsene Pflanzen können 10.000 bis 50.000 Samen tragen, die acht bis zehn Jahre keimfähig bleiben können.

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