Neues aus dem obacht Home Office
Hin und wieder werde ich gefragt, ob ich nicht mal was Persönliches aus dem Home Office schreiben kann. Da wir den Druck des aktuellen Hefts gerade absagen mussten (Näheres dazu hier) bietet sich das an.
Ich selbst habe ja schon vor Corona größtenteils von zu Hause aus gearbeitet. Mir gefällt das richtig gut, und ich fand das auch noch nie langweilig oder zu einsam. Wobei ich den Begriff Home Office / zu Hause arbeiten nicht so wörtlich nehme. Das Beste sind doch gerade auch die anderen inspirierenden Orte, an denen man kreativ sein kann, zum Beispiel on the road oder in the city .
Aber nun zur aktuellen Situation
Mit Kindern zu Hause, die ein paar Stunden am Tag was lernen sollen, ist Home Office aber einfach nochmal ganz was anderes. Ich arbeite weder on the road noch in the city, dafür öfter nachts. Frauen beantworten übrigens häufig Emails sofort, wenn ich nach 22.00 Uhr eine Nachricht schicke. Schwestern im Geiste?
Tagsüber ordne ich zum Beispiel die Punischen Kriege auf einem Arbeitsblatt. Lange haben mein Sohn und ich in der letzten Woche über dem ziemlich klein gedruckten und schlecht eingescannten Text, der Stichworttafel und dem handgezeichneten Arbeitsblatt, welches uns sein System aus leeren Feldern und dicken Pfeilen nicht gleich preisgegeben hat, gebrütet. Ja genau, wenn einer nicht weiter weiß, dann versuche ich zu helfen. Wir haben die Römer und die Karthager analysiert, Motive und Ziele und Ergebnisse farbig markiert („Nimm ein Lineal, mein Sohn!“), die Stichworte dazu aufs Blatt übertragen. Am interessantesten an der Geschichte fanden wir Hannibal und seine Idee mit den Elefanten. Woher hatte er die überhaupt? Leider wurde er für’s Arbeitsblatt nicht gebraucht. Der Text endete mit dem Satz, dass Karthago schließlich und endlich vollkommen zerstört war. Deshalb dachten wir, das wäre das „Ergebnis“ der drei Punischen Kriege, nach dem gefragt wurde. War es nicht. Auch gut. Lösungsblatt ausgedruckt und statt dem eigenen Aufschrieb abgeheftet.
Heute jedoch, an so einem schweren Tag weil es eben ein unvermeidlicher Montag ist, musste ich nicht helfen. Ganz im Gegenteil. Die Aufgabe aus der Musik-Online-Konferenz ist, den alten Wellerman zu lernen. Wie cool ist das denn! Zu meinem aktuellen Thema Soziale Medien für die eigenen Kinder passt das ganz wunderbar. Ich kannte weder das Lied noch das Video hier. Gut dass ich Kinder habe, die mich in die Welt von tiktok einführen. Danke hier auch an die Musiklehrerin für den Impuls. Ja es gibt schöne Sachen auf tiktok. Der Song ist ein Ohrwurm, egal ob von Santiano, The Longest Johns oder wem auch immer. Das Wellerman Community Project mit 6500 Sängerinnen und Sängern war eine super Idee. „Sohn, bitte kopple die bluetooth Box an dein Handy!“ „Und die Nachbarn?“ „Ich versteh‘ dich nicht mehr!“
Ich finde grundsätzlich, dass man zu Hause immer genug singen und tanzen sollte, denn dann lacht man automatisch.
In diesem Sinne. Wir backen jetzt eine Bananenroulade und singen dabei.
Eure Manuela